Etwa 20 Millionen Bundesbürger haben das Problem, dass der große Zeh schief gestellt ist. Die Folgen sind nicht nur kosmetischer Art, sondern sorgen für starke Schmerzen am Fuß. In der medizinischen Fachwelt wird ein derartiges Überbein, von dem mehr Frauen als Männer betroffen sind, als „Hallux valgus“ bezeichnet.
Als Ursache der Verformung am unteren Gelenk der Großzehe wird zunächst eine familiäre Veranlagung gesehen. Tragen die Betroffenen zusätzlich Schuhe mit hohen Absätzen, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich ein Überbein ausbildet. Die Folge sind Entzündungen an den Druckstellen, welche das Gehen qualvoll werden lassen.
Die unerwünschte Verformung des Zehs kann derart fortschreiten, dass die Betroffenen nicht ohne Beschwerden gehen können und die Bewegung des Fußes vollkommen ändern, indem sie beispielsweise den Fuß nicht mehr abrollen. In solchen Fällen kann heutzutage eine Operation Abhilfe schaffen, bei der die fehlgeformten Knochen möglichst nah am Gelenk getrennt werden, um im Anschluss wieder wohlgeformt zusammengefügt zu werden. Ein entsprechender operativer Eingriff ermöglicht es, dass die Füße der Patienten in der Regel bereits nach zwei Monaten wieder voll belastbar sind.
Experten raten zu einer derartigen Operation jedoch nur dann, wenn das Überbein zu schmerzhaft wird. Liegen hingegen ausschließlich kosmetische Gründe vor, so sollte nicht ohne weiteres operiert werden.
Um ein Überbein mit seinen möglichen gesundheitlich einschränkenden Folgen zu vermeiden, sollten entsprechend veranlagte Menschen auf unbequeme und hohe Schuhe verzichten und zwischendurch möglichst häufig barfuß gehen. Eine spezielle Fußgymnastik kann in diesem Zusammenhang ebenfalls von Vorteil sein.